"High-Speed-Kameras revolutionieren Ganganalyse
Ein neues bildbasiertes System verbessert die klinische Ganganalyse. Schnellere und einfachere Diagnose von Gangstörungen erleichtern die Therapieplanung und Nachsorge."
Artikel in Management & Krankenhaus, 04/2016 von Herrn Prof. h. c. Dr. Walter Strobl, Klinik für Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie, Krankenhaus Rummelsberg
Artikel in Nürnberger Zeitung N-Land, 25.08.2016
Ganganalyse mit Simi
Gehen ist ein komplexes Zusammenspiel im Körper aus Muskeln, Sehnen, Knochen und neuromuskulärer Steuerung. Die schmerzfreie Fortbewegung kann durch Fehlbelastungen, Unfälle oder Krankheiten verloren gehen. Sie ist daher in unserer alternden Gesellschaft ein wesentlicher Faktor der individuellen Lebensqualität und damit von hoher medizinischer und sozialer Bedeutung.
Die klinische Ganganalyse ist eine schnelle und einfache Methode im klinischen Alltag für Diagnostik, Therapie und Evidenz durch Dokumentation.
Einfacher Aufbau und kurze Analysezeit sind Kennzeichen der klinischen Analyse. Sie liefert quantitative Daten der Bewegung und direktes Feedback an den Patienten, um seine Therapie zu unterstützen und ihn zu motivieren.
Die heute übliche Terminologie der Ganganalyse folgt dem Phasenmodell von Perry und definiert den physiologischen Gang in acht Funktionseinheiten. In diesen ist Muskelaktivität, Gelenkstellung und funktionelle Aufgabe genau definiert. So können Abweichungen exakt ermittelt und ein begründetes Vorgehen in der Therapie aufgebaut werden.
Kompensatorische Defizite und Schädigungen sind oft augenfälliger als das zugrunde liegende Primärdefizit. Ihre volle Wirksamkeit entfalten therapeutische Maßnahmen aber nur, wenn das primäre Defizit lokalisiert und behandelt wird und keine kompensatorischen Erscheinungen behandelt werden. Deshalb ist eine detaillierte Analyse nötig, deren Ziel es ist, das Primärdefizit festzustellen. Analysemethoden, wie eine Bewegungsanalyse, müssen also genutzt werden, um eine genaue Entscheidungsgrundlage zu erhalten (Perry, 1992).
Die systematische Ganganalyse umfasst Strukturierung der Information, Beobachtung nach einem streng festgelegten Schema und Interpretation der Daten nach bestimmten Regeln. Bei der Betrachtung müssen folgende Parameter berücksichtigt werden
- Die Kinematik definiert den Umfang und den zeitlichen Ablauf jeder
Gelenkbewegung. Im Fokus stehen oft Hüfte, Knie und Sprunggelenk in sagittaler und frontaler Ebene. - Die Kinetik stellt Informationen über die Bodenreaktionskraft zur Verfügung, um Kräfte, die auf den Körper und die Gelenke wirken, einzubeziehen. Vor allem durch das Körpergewicht ausgelöste Drehmomente an den Gelenken sind oft eine wichtige Information.
- Die dynamische Elektromyografie (EMG) gibt Informationen über Aktivierung und Intensität der Muskulatur.
Bei der klinischen Ganganalyse müssen verlässliche und anschauliche Daten ermittelt werden können, die schnell und einfach im klinischen Alltag bestimmt und genutzt werden können sowie ein therapeutisches Feedback erlauben.
Aktisys bietet eine sehr schnelle Echtzeitanalyse und sofortige Anzeige der Gelenkwinkel auf dem Livestream. Schnelles Biofeedback an den Patienten und unmittelbare Ergebnisse sind das Markenzeichen von Aktisys. Aktisys benötigt keinen Zeitbedarf für Datenbearbeitung. Aktisys ist günstig, leicht zu bedienen, von jedem einsetzbar und bietet Analyse in Echtzeit sowie sofortige Ergebnisse.
Ganganalyseprotokoll sagittal
In dem Protokoll Ganganalyse sagittal werden fünf Marker eingesetzt. Diese werden am Vorfuß, unter dem Sprunggelenk, am Kniegelenk, am Trochanter und an der Schulter angebracht. Das Protokoll misst vollautomatisch und auf dem Livebild die Winkel im Sprunggelenk (Dorsalextension/Plantaflexion), im Knie (Extension/Flexion), in der Hüfte (Extension/Flexion) und die Oberkörperneigung.
In der Besprechung mit dem Patienten können die Phasen nach Rancho Los Amigos (J. Perry, 1984) in der Messung angegeben werden. Ein Bericht wertet ohne weitere Eingaben die Amplituden der Körperwinkel, die Schrittlänge, Stand- und Schwungphasendauer sowie alle Phasen aus. Zu jeder Phase werden das Videobild und die entsprechenden Winkel mit Vergleichswerten sowie die Winkelkurve mit Normaldaten normalisiert auf 100% des Gangzyklus gezeigt.
Mit dem Protokoll kann eine klinische Ganganalyse, die dem Patienten ein schnelles Feedback erlaubt, einfach und schnell durchgeführt werden.
Analyseprotokoll Frontal
In dem Analyseprotokoll frontal werden fünf Marker genutzt. Diese werden vorne auf dem Sprunggelenk, am Patella-Ansatz, auf der Spina Iliaca Anterior Superior links und rechts sowie dem oberen Brustbeinende (T6) angebracht. Das Protokoll misst vollautomatisch auf dem Livebild Knie Valgus/Varus, Beckenkippung und Oberkörperneigung. Bei der Besprechnug mit dem Patienten können Phasen für Initial Contact, Max. Knieflexion und Toe Off gesetzt werden. Automatisch ohne weitere Interaktion zeigt der Bericht die Winkelamplituden sowie die Bilder und Winkel zu den angegebenen Zeitpunkten und den Winkelverlauf.
Mit dem Protokoll können Tests wie Ganganalyse frontal, Laufanalyse frontal, Step Down Test, Beinachsenstabilität oder andere schnell und automatisch durchgeführt werden, um dem Patienten ein schnelles Feedback zu geben. Aktisys ist somit neben der Diagnose auch für die Therapie einsetzbar.
Bei der klinischen Ganganalyse müssen verlässliche und anschauliche Daten ermittelt werden können, die schnell und einfach im klinischen Alltag bestimmt und genutzt werden können sowie ein therapeutisches Feedback erlauben.
Simi Motion 2D mit Kraftvektor und EMG Feedback zeichnet sich vor allem durch ein direktes Feedback beim Training durch Live-Kraftvektor sowie EMG aus. Damit erhält der Patient ein einfach verständliches Biofeedback. Alle Daten stehen mit den Videos und parallel gemessenen kinematischen Daten zur Analyse und Dokumentation zur Verfügung.
Informationen über die resultierende Bodenreaktionskraft und ihre Richtung sind von großer Bedeutung bei der Analyse. Mithilfe des resultierenden Kraftvektors können auf die Gelenke wirkende Drehmomente aufgezeigt werden. Nur mit dieser Information ist es möglich, die notwendige Muskelaktivierung richtig zu erkennen. Außerdem zeigt der Vektor an, welche Kräfte und Hebel auf die Gelenke wirken. Es ist damit möglich, zu erkennen, bei welchen Bewegungen Belastungen auf die Gelenke entstehen, die langfristig nicht tragbar sind.
Bei der Nutzung von Kraftmessplatten werden die Bodenreaktionskräfte sowie die Aktivität der Muskeln in die Analyse und Therapie direkt einbezogen. Die Daten werden synchron zum Kamerabild direkt während der Messung angezeigt. Somit ist auch ein direktes Biofeedback im Training möglich.
Die Bodenreaktionskraft ist als Kraftvektor mit Richtung und Betrag im Video live zu sehen. Drehmomentanforderungen und Hebelarme werden visualisiert. Rückschlüsse auf nötige Muskelarbeit und Gelenkbelastungen sind dadurch möglich. Auch kinematische Daten und EMG Messungen können mit Simi Motion synchron gemessen und ausgewertet werden.
Produktinfo
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